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Die ultimative Entgiftung – Ozon-Kur für einen Kurort

Die ultimative Entgiftung – Ozon-Kur für einen Kurort

In Bad Sassendorf wird abwasser mit Hilfe einer neuen ozonbehandlung von pharmarückständen befreit.

IM KLEINEN KURORT bad Sassendorf in Nordrhein-Westfalen, der als Moor- und Solebad bekannt ist, gibt es nicht weniger als sechs Krankenhäuser. Kein Wunder, dass das Abwasser hier überdurchschnittlich mit Rückständen von Antibiotika, Schmerzmitteln und vielen anderen Arzneimitteln belastet ist. Die Einwohner des Ortes haben Bedenken wegen der Langzeiteffekte, da die Rückstände der Medikamente durch traditionelle Abwasserreinigungsverfahren nicht beseitigt werden.

Hier schafft die Ozontechnologie von Xylem Abhilfe. Im Januar 2010 bekam die Kläranlage Bad Sassendorf als eine der weltweit ersten städtischen Abwasseraufbereitungsanlagen eine zusätzliche Behandlungsstufe, in der komplexe Pharmarückstände mit Hilfe von Ozon aufgespalten und damit inaktiviert werden. „Die Erwartungen sind hoch“, sagt Michael Ziegler, Vertriebsingenieur bei Xylem in Herford.

Die Sassendorfer Initiative ist Teil eines größeren Sanierungsprogramms für die Ruhr. In den Sommermonaten führt der Fluss bis zu 40 Prozent Abwasser. „Aus dem Flusswasser wird das Trinkwasser aufbereitet, dieser direkte Weg ist daher sorgsam zu behandeln“, sagt Daniel Rohring, Produktmanager für Ozontechnologie in Herford.

„In den 1990er Jahren wurden erstmals Hormone – Östrogene – in deutschen Flüssen, Seen und Meeren gefunden“, sagt Arne Wieland, Anwendungsingenieur bei Xylem in Herford. Diese Hormone schienen eine erhöhte Zwitterbildung bei männlichen Fischen zu generieren – eine beunruhigende Erkenntnis.

Forscher werteten daraufhin verschiedene Verfahren zur Reduzierung der Hormone und Arzneimittelrückstände aus, die sich zum Großteil im Ablauf von Kläranlagen befinden. Dem Ozon widmete man wegen seiner starken oxidierenden Eigenschaften besondere Aufmerksamkeit.

Von eingenommenen Arzneimitteln wie Antibiotika, Hormonen oder Medikamenten gegen Epilepsie scheidet der menschliche Körper bis zu 50 Prozent wieder aus. Unbehandelt werden diese Rückstände, die meist komplizierte Molekülstrukturen haben, in der Natur nur sehr langsam abgebaut.

Durch die Ozonbehandlung von Xylem werden diese Substanzen direkt oder indirekt aufgespalten. Normalerweise wird das aus drei Sauerstoffatomen bestehende Ozon bei der Reaktion vollständig verbraucht und lediglich Sauerstoff wird freigesetzt.

Und das Ergebnis? „Das Wasser wird sauberer“, sagt Wieland. Die Wirksamkeit der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren wie der Ozonkonzentration, der Reaktionszeit und natürlich der jeweiligen Substanz ab. Die Kläranlage Bad Sassendorf setzt bei einer Behandlungsdauer von 13 Minuten 4,6 Kilo Ozon pro Stunde ein, wovon man sich eine optimale Effizienz verspricht. Da Ozon sich schnell zersetzt, kann es weder gespeichert noch transportiert werden. Deshalb stellte Xylem auch einen Ozongenerator bereit, der das Ozon nach Bedarf produziert. Xylem lieferte die gesamte, werksgetestete Ausrüstung in Containern, um die Inbetriebnahme zu beschleunigen und Kosten zu sparen. „Das Ganze ist wie eine ‚Plug-and-Play‘-Anlage“, sagt Ziegler.

Bad Sassendorf ist eine von drei Kläranlagen an der Ruhr, die um die Ozonbehandlungsstufe von Xylem erweitert wird; die anderen beiden werden das neue Verfahren im Frühjahr 2011 in Betrieb nehmen.

von Nancy Pick