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Systematisch akademisch

Systematisch akademisch

Upmanu Lall ist professor an der Columbia University, mitglied des Xylem Water Advisory Board und führender experte für Hydroklimatologie. lesen Sie seine Ansichten zu Überschwemmungen und Zukunftsaussichten.

Glauben Sie als Akademiker, dass im Ausbildungswesen mehr getan werden könnte, um die nächste Generation auf die Wasserprobleme der Zukunft vorzubereiten?

Wir sollten Engagement wecken, statt immer nur über die potenziellen Wasserprobleme der Zukunft zu lamentieren. In Seminaren der Grundlagenwissenschaft sollten wassertechnische Inhalte in einem geo- grafischen Kontext unter Einbeziehung von relevantem physikalischem, chemischem und mathematischem Wissen vermittelt werden.

Meldungen von verheerenden Überschwemmungen in verschiedenen Teilen der Welt scheinen ein Dauerthema der Nachrichten zu sein. Täuscht dieser Eindruck oder haben Ausmaß und Häufigkeit von Hochwasserkatastrophen wirklich zugenommen?

Wir gehen davon aus, dass bei einer Klimaerwärmung in Regionen mittlerer und hoher Breiten häufiger Überschwemmungen auftreten werden, zum Teil weil eine wärmere Atmosphäre eine größere Menge Wasser aufnehmen kann, die dann kondensiert. Generell ist jedoch nicht sicher, dass die Zahl der Überschwemmungen zugenommen hat, zumindest nicht im vergangenen Jahrzehnt. Im vergangenen Jahr gab es zwar eine Reihe von gewaltigen Überschwemmungen – in Pakistan, Brasilien und im australischen Queensland – mit schwerwiegenden Auswirkungen. Allerdings waren sie nach dem, was aus vorgeschichtlichen Zeiten rekonstruiert werden kann, keineswegs ungewöhnlich und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Folge natürlicher Klimaschwankungen.

Viele Forscher versuchen, mit Hilfe von Klimamodellen zu beweisen, dass das Überschwemmungsrisiko in Nordeuropa heute um ein Vielfaches höher sei als um 1900. Es handelt sich dabei jedoch um kleine Veränderungen von seltenen Ereignissen. Daraus lassen sich kaum klare Schlussfolgerungen ziehen.

Was die Wasserressourcen betrifft – wie können Kons- truktion und Technik dabei helfen, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern?

Eine Prognose im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist, dass Niederschläge seltener auftreten, aber an Intensität zunehmen werden. Damit das Wasser effizient genutzt werden kann, muss es also unbedingt gespeichert werden. Auch der Bedarf an Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung wird zunehmen, da solche Veränderungen voraussichtlich zu verstärktem Stoffeintrag durch Oberflächenwasser führen werden. Zusammen mit den ständig vorhandenen diffusen Verunreinigungen in Gewässern könnte sich dadurch die Wasserqualität erheblich verschlechtern. Wasseraufbereitung ist energieintensiv, weswegen wir für die Reinigungsprozesse Strategien zur CO2-Abscheidung und Speicherung brauchen und erneuerbare Energien, vor allem Solarenergie, in stärkerem Maße nutzen sollten.

Was sollten wassertechnische Unternehmen tun, um die Verfügbarkeit von sauberem Wasser zu verbessern?

In Städten sollten sie gemeinsam mit der Stadtverwaltung ein Infrastrukturmodell entwickeln, das die Versorgung mit dem lebenswichtigen Gut Wasser zu einem erschwinglichen Preis gewährleistet. Die grundlegende Infrastruktur ist in fast allen Ländern überaltert. Deshalb brauchen wir Innovationen, die die Kosten senken, die Zuverlässigkeit erhöhen und die Nutzung der Energieressourcen verbessern.

An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Zum einen wollen wir die globale Wassersicherheit durch konkretere Voraussagen über die Verfügbarkeit sowie durch vorausschauendes Bedarfsmanage- ment – vor allem in der Landwirtschaft – verbessern. Zum zweiten arbeiten wir im Rahmen des Global Flood Project an der Hypothese, dass strukturierte Klimaschwankungen immer wieder zu Überschwemmungen und Dürreperioden führen, die zeitgleich beziehungsweisegeballtinverschiedenenTeilender Welt auftreten. Durch eine globale Sichtweise hoffen wir, die Voraussagen deutlich verbessern zu können. Unser drittes großes Projekt ist die Untersuchung der Himalaya-Region, um die potenziellen Auswirkungen von Klimaschwankungen auf Hydrologie, Ökologie und Wasserkraft zu analysieren und zu quantifizieren. Ein Großteil unserer Tätigkeit konzentriert sich außer- dem auf das klimabezogene Risikomanagement durch bessere Voraussagen.

von Simon