Durch Elektrizität verursachte Emissionen halbieren
Wenn wir an Klimawandel denken, haben wir die Tendenz zu glauben, dass uns eine zukünftige Technologie retten wird. Neue Forschungsergebnisse von Xylem zeigen jedoch, dass die globale Abwasserindustrie ihre durch Elektrizität generierten Treibhausgase schon heute mit bereits vorhandener Technologie um 50 Prozent senken kann. 95 Prozent dieser Reduktionen kosten nichts oder helfen sogar, Geld zu sparen.
Xylems großartige Idee wurde an einem kleinen Ort geboren – der für Forschungszwecke errichteten Pilotanlage der Hammarby Sjöstadsverk R&D Einrichtung im schwedischen Stockholm. Xylem begann dort vor drei Jahren mit einer Pilotstudie in Zusammenarbeit mit dem IVL, dem Schwedischen Institut für Umweltforschung, neue Technologien und Konzepte für die Abwasserbehandlung zu untersuchen.
„Eines unserer Ziele war es, die Umweltauswirkungen der Abwasseraufbereitungstechnologie über deren gesamten Lebenszyklus zu untersuchen“, erklärt Aleksandra Lazic, Senior Process Engineer, R&D Treatment bei Xylem. „Außerdem wollten wir die gesamten Lebenszykluskosten für ein komplettes Klärwerk analysieren, einschließlich der Investitions- und Betriebskosten. Also führten wir auf Grundlage unserer Zusammenarbeit mit dem IVL, um eine Ablaufqualität und eine optimierte Leistung sicherzustellen, Lebenszykluskostenanalysen bei drei großen Anlagen durch.
Hierbei stellte sich heraus, dass der größte Faktor bei den Betriebskosten und den CO2-Emissionen in einem Klärwerk der Energieverbrauch ist. Durch den Einsatz von bereits verfügbarer, energieeffizienter Technologie könnten diese Anlagen ihre Kosten und Emissionen senken.
Auf globaler Ebene testen
Dann kamen Xylems Forscher auf eine andere Idee: Was wäre, wenn diese Änderungen in allen Klärwerken der Welt umgesetzt würden?
„Nachdem wir alle Informationen gesammelt und uns einen Überblick über die Umwelt- und die wirtschaftlichen Aspekte der einzelnen Behandlungsprozesse gemacht hatten, wollten wir einen Schritt zurück gehen und uns das Problem von einer höheren Ebene aus betrachten“, fährt Lazic fort. „Wie können wir diese Information nutzen, um Entscheidungsträger zu beeinflussen? Würden diese Veränderungen wirklich überall umgesetzt werden können?“
Xylem wählte drei Regionen aus, die USA, Europa und China, um zu testen, ob die Ergebnisse der Studie auch im größeren Maßstab Bestand hatten. Im Laufe eines Jahres studierten die Forscher den Abwassersektor in diesen Regionen, um 18 Einsparungsmöglichkeiten zu bewerten – von Pumpen, die zum Transport des Wassers eingesetzt werden, bis zu den Gebläsen, mit denen das Wasser mit Luft angereichert wird.
Das Ergebnis: Einsparungen von $40 Milliarden
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte der durch Elektrizität generierten Emissionen beim Abwassermanagement mit negativen oder neutralen Kosten reduziert werden können. Das bedeutet, dass die Klärwerke jährlich 44 Millionen metrische Tonnen CO2-Emissionen durch intelligente Investitionen in Technologien einsparen können, die sich schon bald selbst tragen oder sogar zusätzliche Einsparungen ermöglichen.
Die besten Voraussetzungen für Investitionsrenditen und Emissionssenkungen wurden in China gefunden, wo 100 Prozent der analysierten Möglichkeiten zur Reduktion der Emissionen kostenfrei oder mit negativen Kosten umgesetzt werden können. In dieser Region, in der die Regierung aktiv in Wasserinfrastruktur investiert, können mehr als $25 Milliarden in Nettoeinsparungen über die Lebensdauer der Ausrüstung durch den Einsatz von hocheffizienten Abwassertechnologien generiert werden. Rechnet man die USA und Europa hinzu, belaufen sich die Einsparungen global auf über $40 Milliarden, eine Summe, die wiederum für dringend anstehende Modernisierungen unserer existierenden Wasserinfrastruktur verwendet werden kann.
„Auf globaler Klimapolitikebene ist dies ein Beispiel dafür, wie eine Branche durch intelligente Investitionen, die sich auf Sicht selbst tragen, einen wichtigen Beitrag zu einer deutlichen Reduktion von Emissionen leisten kann,“ erklärt Randolf Webb, Senior Analyst, Strategy und Business Development bei Xylem. Webb war an der Erstellung des Xylem-Berichts über die Forschungsergebnisse beteiligt: Powering the Wastewater Renaissance.
„Unser nächster Schritt ist es, diese Studie dazu zu nutzen, neue Partnerschaften mit unterschiedlichen Organisationen zu fördern, um weitere wichtige Bereiche der globalen Studie näher zu beleuchten, wie z. B. die Möglichkeiten in China sowie die finanziellen Hindernisse, die der Implementierung dieser neuen Technologien im Wege stehen“, erklärt Webb.
Um den Einsatz hocheffizienter Abwassertechnologien zu beschleunigen, empfiehlt der Bericht neue Finanzierungsmodelle, die Investitionen in emissionsarme Technologien belohnen sowie eine Verschärfung der Energieeffizienznormen für Abwasserausrüstung.
Laden Sie sich den kompletten Bericht oder eine Kurzfassung (in Englisch) hier herunter: